Sowie wir diesen wunderschönen Ort gefunden hatten, war klar: Wir müssen diese mittelalterliche Burg in unsere Lichtbilder aufnehmen. Die Lichtmalereien wurde in einer einzigen Belichtung aufgenommen und nicht nachbearbeitet. Zu den Aufnahmen inspiriert haben uns mittelalterliche Minnetexte verschiedener Autoren. 

Dietmar von Aist, um 1140-1171

Heimliches Glück

Wir haben die lange Winternacht
Mit Freuden wohl empfangen,
Ich und ein Ritter wohlbedacht;
Sein Wille, der ist ergangen.
Wie wir es uns geträumt, hat sacht
Und lieb ers an ein End gebracht
Mit mancher Freude und Liebe viel:
Er ist, wie ihn mein Herze will.

Der von Kürenberg, um 1160

Ich zoch mir einen valken

Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
dô ich in gezamete, als ich in wolte hân,
und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
er huop sich ûf vil hôhe und vlouc in anderiu lant.

Sît sach ich den valken schône vliegen,
er vuorte an sînem vuoze sîdîne riemen,
und was im sîn gevidere alrôt guldîn.
got sende sî zesamene, die gelieb wellen gerne sîn!

Frauenstrophe, Autor unbekannt

Mir hât ein ritter,« sprach ein wîp,
»gedienet nâch dem willen mîn.
ê sich verwandelt diu zît,
sô muoz ime doch gelônet sîn.
mich dunket winter unde snê
schoene bluomen unde klê,
swenne ich in umbevangen hân.
und waerz al der welte leit,
sô muoz sîn wille an mir ergân.

Walther von der Vogelweide 1170-1230

Ich han min lehen

Ich hân mîn lêhen, al die werlt, ich hân mîn lêhen.
nû enfürhte ich niht den hornunc an die zêhen,
und wil alle boese hêren dester minre flêhen.
der edel künec, der milte künec hât mich berâten,
daz ich den sumer luft und in dem winter hitze hân.
mîn nâhgebûren dunke ich verre baz getân:
si sehent mich niht mêr an in butzen wîs als si wîlent tâten.
ich bin ze lange arm gewesen ân mînen danc.
ich was sô volle scheltens daz mîn âten stanc:
daz hât der künec gemachet reine, und dar zuo mînen sanc.

Der von Kürenberg, um 1160

Ich stuont mir nehtint spâte an einer zinne,
dô hôrt ich einen ritter vil wol singen
in Kürenbergers wîse al ûz der menigîn.
er muoz mir die lant rûmen, alder ich geniete mich sîn.”

Nun brinc mir her vil balde mîn ros, mîn îsengewant,
wan ich muoz einer frouwen rûmen diu lant.
diu will mich des betwingen, daz ich ihr holt sî.
si muoz der mîner minne iemer dárbènde sîn

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